Baltische Staaten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Baltische Staaten ==
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Der Begriff als solcher verdeckt, dass es sich um drei eigenstĂ€ndige Nationalstaaten mit unterschiedlichem historischem wie ethnischem Hintergrund handelt, deren heutige mehrheitliche Bevölkerungsteile ('''Esten''', '''Letten''' und '''Litauer''') Vorbehalte gegenĂŒber dieser Kollektivbezeichnung haben.
 
Der Begriff als solcher verdeckt, dass es sich um drei eigenstĂ€ndige Nationalstaaten mit unterschiedlichem historischem wie ethnischem Hintergrund handelt, deren heutige mehrheitliche Bevölkerungsteile ('''Esten''', '''Letten''' und '''Litauer''') Vorbehalte gegenĂŒber dieser Kollektivbezeichnung haben.
  
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'''''Stammt aus Wikipedia'''''
 
 
Diese deutsche Begriffsbildung hat ihren Ursprung in der deutschen Ostkolonisation des Mittelalters. Russland ĂŒbte zwar seit dem 18.Jahrhundert die dominierende politische Macht in seinen Ostseeprovinzen und ehemaligen Gebieten von Schweden und Polen aus, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich die deutschsprachige Bevölkerung als eine Art Oberschicht herausbildete. Diese war bis Ende des Ersten Weltkrieges auch die wirtschaftlich und gesellschaftlich dominierende Bevölkerungsgruppe. Daneben bevölkerten noch die russischen, einheimischen und jĂŒdischen Bevölkerungsgruppen diese LĂ€nder im Baltikum.
 
Diese deutsche Begriffsbildung hat ihren Ursprung in der deutschen Ostkolonisation des Mittelalters. Russland ĂŒbte zwar seit dem 18.Jahrhundert die dominierende politische Macht in seinen Ostseeprovinzen und ehemaligen Gebieten von Schweden und Polen aus, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich die deutschsprachige Bevölkerung als eine Art Oberschicht herausbildete. Diese war bis Ende des Ersten Weltkrieges auch die wirtschaftlich und gesellschaftlich dominierende Bevölkerungsgruppe. Daneben bevölkerten noch die russischen, einheimischen und jĂŒdischen Bevölkerungsgruppen diese LĂ€nder im Baltikum.
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== Estland ==
 
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'''''Dieser Text ist noch unbearbeitet und stammt aus der Website der Arge Estland'''''
 
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* http://www.arge-estland.de/sammelgebiet-Dateien/geschichte.html
 
  
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Gegen Ende des Mittelalters unterwarfen Deutsche und DÀnen die Esten und christianisierten sie. 1346 verkaufte der dÀnische König Waldemar IV. Atterdag seinen Anteil am Land an den Deutschen Orden. Dieser herrschte bis 1561. Danach gehörte Estland zu Schweden. Die Skandinavier gestanden dem Land eine weit reichende Autonomie zu und fassten 1581 die Provinzen Harrien, Wierland, Jerwen und Wiek zum Herzogtum "Esthen" zusammen. Im Frieden von Nystad, 1721, musste Schweden Estland an Russland abtreten. Nach und nach beschnitten die Zaren die Rechte der Esten. Im 19. Jahrhundert verfolgten sie im Baltikum eine strikte Russifizierungspolitik.
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Gegen Ende des Mittelalters unterwarfen Deutsche und DÀnen die Esten und christianisierten sie. 1346 verkaufte der dÀnische König Waldemar IV. Atterdag seinen Anteil am Land an den Deutschen Orden. Dieser herrschte bis 1561. Danach gehörte Estland zu Schweden. Die Skandinavier gestanden dem Land eine weit reichende Autonomie zu und fassten 1581 die Provinzen Harrien, Wierland, Jerwen und Wiek zum Herzogtum "Esthen" in Livland zusammen.
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Nach dem zweiten Nordischen Krieg musste Schweden das Gebiet Estland im Friedensvertrag von Nystad, 1721, endgĂŒltig an die russische Herrschaft abtreten. Nach und nach beschnitten die Zaren, die neuen Herren, die Rechte der Esten. Im 19. Jahrhundert verfolgten sie im Baltikum eine strikte Russifizierungspolitik.
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Erst nach der Russischen Februarrevolution wurde am 24 Februar 1918 das von den deutschen Truppen besetzte Estland zur unabhÀngigen Republik proklamiert. Hauptorte von Estland waren Dorpat und Reval (heutiges Tallin).
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UnabhÀngig wurde Etland jedoch erst im Jahre 1991.
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Estland trat 1922 dem Weltpostverein bei.
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Bis dahin waren keine Einheitlichen Post-Tarife gegeben.
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Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges konnten die baltischen Staaten ihre UnabhĂ€ngigkeit erringen. Dass der neue Diktator in Moskau, Wladimir Iljitsch Lenin, den LĂ€ndern die Freiheit mehr oder minder geschenkt habe, gehört in das Reich der Legenden. Nirgendwo schwiegen die Waffen, auch in Estland nicht. Kurzzeitig war es von deutschen Truppen besetzt. Dann versuchte die Rote Armee, das Land unter Kontrolle zu bekommen. Doch estnische VerbĂ€nde wehrten sich erfolgreich. Zum ersten Jahrestag der UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung vom 24./25. Februar 1918 stand kein Rotarmist mehr auf estnischem Boden. Zugleich operierte eine antibolschewistische, russische Armee von Estland aus. Kurzzeitig saß die "Nordwestrussische Regierung" in '''Tallinn (vormals Reval)'''. 1919 löste sie sich auf. Am 2. Februar 1920 erkannte die Sowjetunion die estnische SouverĂ€nitĂ€t an.
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Zum hier abgebildeten Brief (lezterer der dreien) nach Jewe wird im Buch von SchÀfer folgende Portobeschreibung mitgegeben.
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Februar 1870. 50 Rp. Nach Jewe im nördlichen Teil Estland.  
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1868 wurde der Tarif auf 50 Rp. reduziert. Gutschrift an
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Deutschland 40 Rp. 2 Silbergroschen gehen an Russland.  
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Transit ĂŒber Baden (wohl auf RĂŒckseite vermerkt)
  
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Bereits 1919 hatten die Esten die Großgrundbesitzer enteignet. Die auch von spĂ€teren Regierungen nicht rĂŒckgĂ€ngig gemachte Maßnahme traf vornehmlich die Baltendeutschen, die seit der frĂŒhen Neuzeit an den Schalthebeln der Macht saßen. 1920 verabschiedete das Parlament eine moderne, demokratische Verfassung. Mit dem Gesetz zur kulturellen Selbstverwaltung erhielten die Minderheiten - Deutsche, Russen und Skandinavier - 1925 weitreichende Autonomie. Estland nahm damit eine Vorreiterstellung in Europa ein. In den dreißiger Jahren brach dann auch in Estland die Volksherrschaft zusammen. Konstantin PĂ€ts errichtete 1934 eine Einparteien-Diktatur der Bauernpartei. PĂ€ts' "autoritĂ€re Regierung", so die oftmals zu lesende Verniedlichung, blieb bis zum sowjetischen Einmarsch 1940 im Amt.
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Aus dieser Tarifbeschreibung geht einiges nicht hervor! Der schriftzug im Ovale Stempel, er kommt meist nur in Briefen nach Estland vor, bedeutet "nachentgeld" also war der Brief nach Estnischer Ansicht unterfrankiert.
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Da Passt einiges nicht ganz zusammmen??
  
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'''Sammelgebite bei Estland'''
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Der Tarif wechselte als die Schweiz mit den Norddeutschen einen neuen Postvertrag unterzeichneten.
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1638 - 1710    Königlich Schwedische Post
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Vermutlich welchselte dieser von 75 Rp auf 50 Rp. Aber weder das eine noch das andere Porto setzte den Ovalen Stempel aus. Es sieht so aus, dass die Estnische Post kein Entgeld aus der Frankatur erheilt und das Porto vielleicht sogar dem EmpfĂ€nger Belasteten. Oder wurde die Estnische Post ĂŒber einen Norddeutschen Postvertrag aus den 40 Rp die der Deutschen Post bleiben, entschĂ€digt. ??
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1710 - 1917    Zaristisch Russische Post (formal ab dem Frieden von Nystad 1721)
 
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1803 - 1917    Russisches Gouvernement im Norden Estlands
 
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1917          Russische Republik Estland
 
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1918          Deutsche Besetzung im 1. Weltkrieg / Postgebiet des Oberbefehlshabers Ost
 
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1918 - 1940    UnabhĂ€ngige Republik Estland
 
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1940 - 1941    Sowjetische Besetzung
 
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1941 - 1944    Deutsche Besetzung
 
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1944 - 1991    Sowjetische Besetzung
 
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seit 1991      UnabhĂ€ngige Republik Estland (wiederhergestellt)
 
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Und wie das so ist, aus allen LĂ€ndern diese Erde die Destination Estland.
 
  
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'''''Text stammt aus der Website der Arge estland:'''''
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* http://www.arge-estland.de/sammelgebiet-Dateien/geschichte.html
 
  
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== Lettland ==
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=== [[Lettland]] ===
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[[Image:SitzHelv113.jpg|right|thumb|180px|75Rp Frankatur nach Riga (Lettland damals Russisch besetzt)]]
 
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'''Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet'''
 
  
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Nach 1237 wurden die lettischen FĂŒrstentĂŒmer durch den Deutschen Ordensstaat erobert, welches zur Einwanderung von Deutschen fĂŒhrte.
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[[Image:SitzHelv113.jpg|right|thumb|150px|75Rp Frankatur nach Riga 28.12.1867 (Lettland damals Russisch besetzt)]]
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[[Image:SitzendeHelvetia540.jpg|right|thumb|150px|45Rp Frankatur nach Riga 12.4.1873 (Lettland damals Russisch besetzt)]]
  
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Die lettischen FĂŒrstentĂŒmer wurden durch den Deutschen Ordensstaat nach 1237 erobert, dies fĂŒhrte zur Einwanderung von Deutschen.
 
Im Zuge der Reformation wurde Lettland lutherisch. Im 16. Jahrhundert geriet das Gebiet zunehmend unter den Einfluss von Schweden, im 17. Jahrhundert auch unter den Einfluss Polens. Im 18. Jahrhundert wurden einige Gebietsteile an Russland angegliedert.
 
Im Zuge der Reformation wurde Lettland lutherisch. Im 16. Jahrhundert geriet das Gebiet zunehmend unter den Einfluss von Schweden, im 17. Jahrhundert auch unter den Einfluss Polens. Im 18. Jahrhundert wurden einige Gebietsteile an Russland angegliedert.
  
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Im 19. Jahrhundert und insbesondere Anfang des 20. Jahrhunderts begannen UnabhÀngigkeitsbestrebungen unter den Letten. Nach der Russischen Revolution wurde Lettland am 18. November 1918 von Russland unabhÀngig. Die Minderheitsgesetzgebung war zur damaligen Zeit relativ tolerant. Vom lettischen Parlament wurde die Flagge sowie das Wappen Lettlands geschaffen. Ab 1920 hatte Lettland neben Sowjetrussland mit immer mehr LÀndern diplomatische Beziehungen, darunter auch mit Deutschland, China und mit den USA.
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Im 19. Jahrhundert und insbesondere Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Letten kein eigenes Staatswesen, sie waren im Russischen Reich eingegliedert. Nach dem ersten Weltkrieg machten sich die ersten UnabhĂ€ngigkeitsbestrebungen unter den Letten bemerkbar. Nach der Russischen Revolution wurde Lettland am 18. November 1918 von Russland losgelöst. UnabhĂ€ngig als Republik wurde Lettland erst 1991.  
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Hauptorte von Lettland waren zur damaligen Zeit: Riga, Jelgawa und Daugawpils
  
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'''Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet'''
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Lettland trat 1922 dem Weltpostverein bei.
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== Litauen ==
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=== [[Litauen]] ===
 
'''Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet'''  
 
'''Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet'''  
  
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Jogaila (polnisch: Jagiello) begrĂŒndete das Herrschergeschlecht der Jagiellonen (→Polnische Geschichte). Seinem Vetter ĂŒberließ er die Herrschaft ĂŒber Litauen und den GroßfĂŒrsten-Titel.
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Litauen (litauisch Lietuva) ist ein Staat in Europa und der sĂŒdlichste der drei baltischen Staaten. Es grenzt im Westen an die Ostsee und hat gemeinsame Grenzen mit Lettland, Weißrussland, Polen und der russischen  Oblast Kaliningrad.
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''Jogaila (polnisch: Jagiello) begrĂŒndete das Herrschergeschlecht der Jagiellonen (→Polnische Geschichte). Seinem Vetter ĂŒberließ er die Herrschaft ĂŒber Litauen und den GroßfĂŒrsten-Titel.''
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''Die enge politische Einheit Polens und Litauens mĂŒndete 1569 in die Realunion von Lublin, die das Ende des eigenstĂ€ndigen Litauens bedeutete, nachdem der litauische Adel bereits in den voran gegangenen Jahrzehnten zunehmend unter den Einfluss der polnischen Kultur und Sprache gelangt war. So ging Litauen in den Zeiten der Reformation den polnischen Weg und blieb katholisch, wĂ€hrend das nördliche, deutsch beeinflusste Baltikum protestantisch wurde. Litauen blieb bis zu den polnischen Teilungen bei Polen und kam dann 1795 unter russische Herrschaft. Zwei polnisch-litauische AufstĂ€nde in den Jahren 1831 und 1863 wurden vom russischen Zaren blutig unterdrĂŒckt.''
  
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Die enge politische Einheit Polens und Litauens mĂŒndete 1569 in die Realunion von Lublin, die das Ende des eigenstĂ€ndigen Litauens bedeutete, nachdem der litauische Adel bereits in den voran gegangenen Jahrzehnten zunehmend unter den Einfluss der polnischen Kultur und Sprache gelangt war. So ging Litauen in den Zeiten der Reformation den polnischen Weg und blieb katholisch, wĂ€hrend das nördliche, deutsch beeinflusste Baltikum protestantisch wurde. Litauen blieb bis zu den polnischen Teilungen bei Polen und kam dann 1795 unter russische Herrschaft. Zwei polnisch-litauische AufstĂ€nde in den Jahren 1831 und 1863 wurden vom russischen Zaren blutig unterdrĂŒckt.
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''Der Erste Weltkrieg und die SchwĂ€chung des Russischen Reiches fĂŒhrten im Februar 1918 zur Ausrufung der unabhĂ€ngigen Republik Litauen, die nach KĂ€mpfen gegen Rote Armee und polnische Truppen auch durchgesetzt werden konnte. Hauptstadt war in dieser Zeit allerdings nicht der historische GroßfĂŒrstensitz Vilnius, sondern Kaunas, da das Vilniusser Gebiet von Polen besetzt war (1920-1939, 1923 vom Völkerbund anerkannt).
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'''Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet'''
  
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Der Erste Weltkrieg und die SchwĂ€chung des Russischen Reiches fĂŒhrten im Februar 1918 zur Ausrufung der unabhĂ€ngigen Republik Litauen, die nach KĂ€mpfen gegen Rote Armee und polnische Truppen auch durchgesetzt werden konnte. Hauptstadt war in dieser Zeit allerdings nicht der historische GroßfĂŒrstensitz Vilnius, sondern Kaunas, da das Vilniusser Gebiet von Polen besetzt war (1920-1939, 1923 vom Völkerbund anerkannt).
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=== Brief mit Stempel ĂŒber Baltischen Staaten nach Russland ===
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[[Image:Baltischestaaten001.JPG|right|thumb|150px|75 Rp. Frankatur ĂŒber Estland nach Russland]]
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[[Image:SiHe-Lgov-Horgen-30Rp.jpg|right|thumb|150px|50Rp mit 10 c. karmin + waagr. Paar 20 c. gelborange, gest. "Basel 5 VII 71", auf RĂŒckseite eines Kuverts von Morges adressiert nach Lgov/Regierung Kursk, ]]
  
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'''Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet'''
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Dieser Brief ging nach Zentral-Russland, trÀgt aber den Estnischen Ovalen Stempel.
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Einen Vermerk via Estnien ist nicht auszumachen. ???
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[[Quellen:]]
  
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* www.wikipedia.org
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* Der Briefpostverkehr Schweiz Ausland von R SchÀfer.
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* Arge esthland Webseite
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[[Kategorie:Destinationen]]
 
[[Kategorie:Destinationen]]
 
[[Kategorie:Europa]]
 
[[Kategorie:Europa]]

Aktuelle Version vom 13. April 2013, 00:36 Uhr

Baltische Staaten

Der Begriff als solcher verdeckt, dass es sich um drei eigenstĂ€ndige Nationalstaaten mit unterschiedlichem historischem wie ethnischem Hintergrund handelt, deren heutige mehrheitliche Bevölkerungsteile (Esten, Letten und Litauer) Vorbehalte gegenĂŒber dieser Kollektivbezeichnung haben.

Diese deutsche Begriffsbildung hat ihren Ursprung in der deutschen Ostkolonisation des Mittelalters. Russland ĂŒbte zwar seit dem 18.Jahrhundert die dominierende politische Macht in seinen Ostseeprovinzen und ehemaligen Gebieten von Schweden und Polen aus, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich die deutschsprachige Bevölkerung als eine Art Oberschicht herausbildete. Diese war bis Ende des Ersten Weltkrieges auch die wirtschaftlich und gesellschaftlich dominierende Bevölkerungsgruppe. Daneben bevölkerten noch die russischen, einheimischen und jĂŒdischen Bevölkerungsgruppen diese LĂ€nder im Baltikum.


Estland

50 Rp. Frankatur nach Reval (heutiges Tallin) Estland / Russland
50 Rp. Frankatur nach Jewe Estland / Russland

Gegen Ende des Mittelalters unterwarfen Deutsche und DĂ€nen die Esten und christianisierten sie. 1346 verkaufte der dĂ€nische König Waldemar IV. Atterdag seinen Anteil am Land an den Deutschen Orden. Dieser herrschte bis 1561. Danach gehörte Estland zu Schweden. Die Skandinavier gestanden dem Land eine weit reichende Autonomie zu und fassten 1581 die Provinzen Harrien, Wierland, Jerwen und Wiek zum Herzogtum "Esthen" in Livland zusammen. Nach dem zweiten Nordischen Krieg musste Schweden das Gebiet Estland im Friedensvertrag von Nystad, 1721, endgĂŒltig an die russische Herrschaft abtreten. Nach und nach beschnitten die Zaren, die neuen Herren, die Rechte der Esten. Im 19. Jahrhundert verfolgten sie im Baltikum eine strikte Russifizierungspolitik.

Erst nach der Russischen Februarrevolution wurde am 24 Februar 1918 das von den deutschen Truppen besetzte Estland zur unabhÀngigen Republik proklamiert. Hauptorte von Estland waren Dorpat und Reval (heutiges Tallin). UnabhÀngig wurde Etland jedoch erst im Jahre 1991.

Estland trat 1922 dem Weltpostverein bei. Bis dahin waren keine Einheitlichen Post-Tarife gegeben.



Zum hier abgebildeten Brief (lezterer der dreien) nach Jewe wird im Buch von SchÀfer folgende Portobeschreibung mitgegeben.

Februar 1870. 50 Rp. Nach Jewe im nördlichen Teil Estland. 
1868 wurde der Tarif auf 50 Rp. reduziert. Gutschrift an 
Deutschland 40 Rp. 2 Silbergroschen gehen an Russland. 
Transit ĂŒber Baden (wohl auf RĂŒckseite vermerkt) 

Aus dieser Tarifbeschreibung geht einiges nicht hervor! Der schriftzug im Ovale Stempel, er kommt meist nur in Briefen nach Estland vor, bedeutet "nachentgeld" also war der Brief nach Estnischer Ansicht unterfrankiert. Da Passt einiges nicht ganz zusammmen??

Der Tarif wechselte als die Schweiz mit den Norddeutschen einen neuen Postvertrag unterzeichneten. Vermutlich welchselte dieser von 75 Rp auf 50 Rp. Aber weder das eine noch das andere Porto setzte den Ovalen Stempel aus. Es sieht so aus, dass die Estnische Post kein Entgeld aus der Frankatur erheilt und das Porto vielleicht sogar dem EmpfĂ€nger Belasteten. Oder wurde die Estnische Post ĂŒber einen Norddeutschen Postvertrag aus den 40 Rp die der Deutschen Post bleiben, entschĂ€digt. ??


Lettland

75Rp Frankatur nach Riga 28.12.1867 (Lettland damals Russisch besetzt)
45Rp Frankatur nach Riga 12.4.1873 (Lettland damals Russisch besetzt)

Die lettischen FĂŒrstentĂŒmer wurden durch den Deutschen Ordensstaat nach 1237 erobert, dies fĂŒhrte zur Einwanderung von Deutschen. Im Zuge der Reformation wurde Lettland lutherisch. Im 16. Jahrhundert geriet das Gebiet zunehmend unter den Einfluss von Schweden, im 17. Jahrhundert auch unter den Einfluss Polens. Im 18. Jahrhundert wurden einige Gebietsteile an Russland angegliedert.

Im 19. Jahrhundert und insbesondere Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Letten kein eigenes Staatswesen, sie waren im Russischen Reich eingegliedert. Nach dem ersten Weltkrieg machten sich die ersten UnabhÀngigkeitsbestrebungen unter den Letten bemerkbar. Nach der Russischen Revolution wurde Lettland am 18. November 1918 von Russland losgelöst. UnabhÀngig als Republik wurde Lettland erst 1991. Hauptorte von Lettland waren zur damaligen Zeit: Riga, Jelgawa und Daugawpils

Lettland trat 1922 dem Weltpostverein bei.

Litauen

Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet

Litauen (litauisch Lietuva) ist ein Staat in Europa und der sĂŒdlichste der drei baltischen Staaten. Es grenzt im Westen an die Ostsee und hat gemeinsame Grenzen mit Lettland, Weißrussland, Polen und der russischen Oblast Kaliningrad.

Jogaila (polnisch: Jagiello) begrĂŒndete das Herrschergeschlecht der Jagiellonen (→Polnische Geschichte). Seinem Vetter ĂŒberließ er die Herrschaft ĂŒber Litauen und den GroßfĂŒrsten-Titel.

Die enge politische Einheit Polens und Litauens mĂŒndete 1569 in die Realunion von Lublin, die das Ende des eigenstĂ€ndigen Litauens bedeutete, nachdem der litauische Adel bereits in den voran gegangenen Jahrzehnten zunehmend unter den Einfluss der polnischen Kultur und Sprache gelangt war. So ging Litauen in den Zeiten der Reformation den polnischen Weg und blieb katholisch, wĂ€hrend das nördliche, deutsch beeinflusste Baltikum protestantisch wurde. Litauen blieb bis zu den polnischen Teilungen bei Polen und kam dann 1795 unter russische Herrschaft. Zwei polnisch-litauische AufstĂ€nde in den Jahren 1831 und 1863 wurden vom russischen Zaren blutig unterdrĂŒckt.

Der Erste Weltkrieg und die SchwĂ€chung des Russischen Reiches fĂŒhrten im Februar 1918 zur Ausrufung der unabhĂ€ngigen Republik Litauen, die nach KĂ€mpfen gegen Rote Armee und polnische Truppen auch durchgesetzt werden konnte. Hauptstadt war in dieser Zeit allerdings nicht der historische GroßfĂŒrstensitz Vilnius, sondern Kaunas, da das Vilniusser Gebiet von Polen besetzt war (1920-1939, 1923 vom Völkerbund anerkannt). Text stammt aus der Website von Wikipedia und ist noch unbearbeitet

Brief mit Stempel ĂŒber Baltischen Staaten nach Russland

75 Rp. Frankatur ĂŒber Estland nach Russland
50Rp mit 10 c. karmin + waagr. Paar 20 c. gelborange, gest. "Basel 5 VII 71", auf RĂŒckseite eines Kuverts von Morges adressiert nach Lgov/Regierung Kursk,

Dieser Brief ging nach Zentral-Russland, trĂ€gt aber den Estnischen Ovalen Stempel. Einen Vermerk via Estnien ist nicht auszumachen. ???

Quellen:

  • www.wikipedia.org
  • Der Briefpostverkehr Schweiz Ausland von R SchĂ€fer.
  • Arge esthland Webseite