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Estland Karte aus Wikipedia.
Gegen Ende des Mittelalters unterwarfen Deutsche und Dänen die Esten und christianisierten sie. 1346 verkaufte der dänische König Waldemar IV. Atterdag seinen Anteil am Land an den Deutschen Orden. Dieser herrschte bis 1561. Danach gehörte Estland zu Schweden. Die Skandinavier gestanden dem Land eine weit reichende Autonomie zu und fassten 1581 die Provinzen Harrien, Wierland, Jerwen und Wiek zum Herzogtum "Esthen" in Livland zusammen. Nach dem zweiten Nordischen Krieg musste Schweden das Gebiet Estland im Friedensvertrag von Nystad, 1721, endgültig an die russische Herrschaft abtreten. Nach und nach beschnitten die Zaren, die neuen Herren, die Rechte der Esten. Im 19. Jahrhundert verfolgten sie im Baltikum eine strikte Russifizierungspolitik.
Erst nach der Russischen Februarrevolution wurde am 24 Februar 1918 das von den deutschen Truppen besetzte Estland zur unabhängigen Republik proklamiert. Hauptorte von Estland waren Dorpat und Reval (heutiges Tallin). Unabhängig wurde Etland jedoch erst im Jahre 1991.
Estland trat 1922 dem Weltpostverein bei. Bis dahin waren keine Einheitlichen Post-Tarife gegeben.
sitzende Helvetia
Zum hier abgebildeten Brief (lezterer der dreien) nach Jewe wird im Buch von Schäfer folgende Portobeschreibung mitgegeben.
Februar 1870. 50 Rp. Nach Jewe im nördlichen Teil Estland.
1868 wurde der Tarif auf 50 Rp. reduziert. Gutschrift an
Deutschland 40 Rp. 2 Silbergroschen gehen an Russland.
Transit über Baden (wohl auf Rückseite vermerkt)
Aus dieser Tarifbeschreibung geht einiges nicht hervor! Der schriftzug im Ovale Stempel, er kommt meist nur in Briefen nach Estland vor, bedeutet "nachentgeld" also war der Brief nach Estnischer Ansicht unterfrankiert. Da Passt einiges nicht ganz zusammmen??
Der Tarif wechselte als die Schweiz mit den Norddeutschen einen neuen Postvertrag unterzeichneten. Vermutlich welchselte dieser von 75 Rp auf 50 Rp. Aber weder das eine noch das andere Porto setzte den Ovalen Stempel aus. Es sieht so aus, dass die Estnische Post kein Entgeld aus der Frankatur erheilt und das Porto vielleicht sogar dem Empfänger Belasteten. Oder wurde die Estnische Post über einen Norddeutschen Postvertrag aus den 40 Rp die der Deutschen Post bleiben, entschädigt. ??
Sitzende Helvetia Frankaturen nach Estland
Baltische Staaten
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50 Rp. Frankatur von Geneve 4.1.1870 nach Reval (heutiges Tallin) Estland / Russland
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50 Rp. Frankatur von Berrn 10.2.1870 nach Jewe Estland / Russland
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50 Rp. Porto für einfachen Brief von Geneve 18.3.1870 nach Reval/ Estland
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50 Rp. Frankatur von Seelisberg 8.9 (1871) nach Estland / Russland
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Peseux 15.4.1878 nach Estland / Russland
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50Rp. Montreux 1868 nach Estland / Russland
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50 Rp. Frankatur von Seelisberg nach Estland / Russland
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Baltische Staaten