Taxierungen-Beispiele

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FR-IT-Taxzahlenstempel ab 1850.png


Beispiel Nr. 17

Wenden wir uns nun nach der interessanten Geschichte der Taxierungen von Post- und Ansichtskarten den Drucksachen zu. UngenĂŒgend frankierte Drucksachen wurden erst seit dem 1. April 1879 befördert, als die Taxe gemĂ€ss Formel 2 (doppeltes fehlendes Porto) eingefĂŒhrt wurde. Taxierungen nach Formel 1 (doppeltes Porto unter Abzug der vorhandenen Frankatur) gibt es also nicht. Unfrankierte Drucksachen wurden zu keiner Zeit befördert. Aber eines mĂŒssen wir uns merken: Drucksachen wurden stets als solche taxiert und nicht etwa wie (zeitweise) ungenĂŒgend frankierte Ansichtskarten als Briefe!

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Diese Drucksache aus Alessandria nach Magadino (unterwegs vom 29. bis 30. April 1888) war mit 4 statt 5 Centesimi frankiert. Sie wurde nach Formel 2 wie folgt taxiert: fehlender Betrag in Centesimi 1; italienisches Brief-Auslandporto 25 C.; schweizerisches Brief-Auslandporto 25 Rappen: 1/25 (C.) x 25 x 2 = 2 Rappen.

Taxmarke Nr. 2 N. HĂ€ufig sind Drucksachen aus Deutschland, die mit 3 statt 5 Pfennigen frankiert waren. Das 3-Pfennig-Porto genĂŒgt nur fĂŒr inlĂ€ndische Drucksachen sowie im Verkehr mit Österreich.

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Streifband fĂŒr Inland-Drucksachen der deutschen Reichspost (Michel Nr. S. 6) von Cassel (Kassel) nach Neuhausen (am Rheinfall), unterwegs vom 29. bis 30. September 1880, mit 3 statt 5 Pfennigen frankiert und nach Formel 2 taxiert auf Grund des deutschen Brief-Auslandportos von 20 Pfennigen und des schweizerischen von 25 Rappen, dies bei einem Fehlbetrag von 2 Pfennigen (mit Vermerk «Franco (= Porto) genĂŒgt nicht»): 2 20 (Pf.) x 25 x 2 Rappen = 5 Rappen Taxe Blaue Taxmarke Nr. 4, Type II, normalstehender Rahmen, ein sehr frĂŒhes Beispiel fĂŒr eine taxierte Drucksache.

Schreiber: Dr. Jann Etter